Eine Oase der Handwerkskunst und Kreativität

Inger Löwe ist eine Kunstschneiderin mit einer großen Leidenschaft für historische Kleidung, insbesondere aus dem 18. Jahrhundert. Für sie ist Handwerk viel mehr als nur Nähen – es ist eine Kunstform, die eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart bietet. In ihrem Atelier Karl Gerhard’s, welches sie seit den 1970er Jahren führt, kreiert sie Kleidungsstücke, die alte Epochen zum Leben erwecken. Jedes Kleidungsstück ist eine lebendige Geschichte, und jeder Stich spiegelt sowohl die Geschichte als auch die Persönlichkeit des Trägers wider

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Inger entdeckte ihre Liebe zum Kunsthandwerk im Werkunterricht in der Grundschule. Während andere Kinder einfache Topflappen und Kissen herstellten, träumte sie bereits von fortgeschrittenen Mustern und Stoffen. Die Schule war der Ausgangspunkt für eine lebenslange Leidenschaft, die sie bis zu ihrem eigenen Atelier führen sollte.

– Mir war schon früh klar, dass ich genau das machen wollte“, sagt sie. Nach einer Ausbildung zur Schneiderin und einigen Jahren in der Bekleidungsindustrie, wo sie lernte, schnell und effizient zu nähen, fand sie schließlich ihren Platz im Atelier von Karl Gerhard. Damals gab es fünf Angestellte, heute führt Inger das Atelier selbst und stellt manchmal stolz Auszubildende ein, um ihr Wissen weiterzugeben. Ihr ist es wichtig zu zeigen, dass das, was wir als junge Menschen lernen, die Grundlage für ein sinnvolles Berufsleben sein kann.

- „Mit dem Handwerk hat für mich alles angefangen. Es hat einen Funken entzündet, der nie erloschen ist.“

Das 1945 gegründete Atelier hat eine lange Tradition in der Herstellung von Bühnenkostümen für einige der beliebtesten schwedischen Theaterpersönlichkeiten. Inger verwaltet dieses Erbe mit großer Sorgfalt, und ihr kreativer Geist ist in jeder Ecke zu spüren – vom großen Zuschneidetisch in der Mitte des Raums bis zur klassischen Singer-Nähmaschine mit ihrem schönen gusseisernen Ständer, der an der Wand bereitsteht. -Das ist meine Lieblingsmaschine zum Nähen, sie ist fantastisch“, sagt Inger mit einem Lächeln und erklärt, wie jedes Kleidungsstück so geformt wird, dass es der Trägerin perfekt passt.

Mit dieser Sorgfalt und Liebe zum Detail schafft sie seit Jahrzehnten Kostüme, die über gewöhnliche Kleidungsstücke hinausgehen. Für Inger geht es darum, Kleidung zu schaffen, die sich lebendig anfühlt. Sie nimmt sich immer die Zeit, jeden Kunden sorgfältig zu vermessen, und schneidert die Kostüme nach den individuellen Maßen des Kunden, nicht nach allgemeinen Größen. Während unseres Besuchs im Atelier sehen wir mehrere Kunden, die Kleidungsstücke zurückgeben wollen, und es ist sofort klar, dass sie mehr als nur Kleidung erhalten haben – sie haben ein Erlebniss bekommen. Sie vermietet Kleider für Partys, Geburtstage und Faschingsfeste, und ihre Kostüme reichen von Tutanchamun bis zu den 1920er Jahren.

Inger lässt sich von Stoffen und Materialien inspirieren, und manchmal kauft sie einen Stoff einfach, weil er sie „anspricht“. Sie schätzt es, die Freude der Menschen zu sehen, die ihre Kreationen tragen, und glaubt an die Kraft des Schaffens aus dem Herzen heraus – „Es wird wie ein positiver Kreislauf, in dem zufriedene Kunden das Wort verbreiten“, sagt sie. Ihre Arbeit ist ein Beweis dafür, wie Kreativität und Engagement jedem Projekt eine einzigartige Seele verleihen können. Vom Pilzhut für einen Werbespot bis zu den maßgeschneiderten Handschuhen für den Film Smuggler King– Inger liebt Herausforderungen, die Innovation und Kreativität erfordern.

„Die größte Freude empfinde ich, wenn ich einen Auftrag bekomme, der nicht alltäglich ist, der ein bisschen Extradenken erfordert“, erklärt sie. Und es ist klar, dass Inger trotz ihrer langen Karriere immer noch denselben Enthusiasmus und dieselbe Liebe für das Handwerk hat wie damals, als sie als junge Frau in der Nähstube saß.

Ihr Weg zeigt, dass es manchmal die einfachen Grundlagen sind, wie das Ausprobieren von Handarbeiten in der Schule, die den Grundstein für eine lebenslange Leidenschaft und eine sinnvolle Karriere legen können.

-Die besten Arbeitsutensilien, die ich habe, sind Nadel und Faden“, sagt Inger abschließend.

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