Saint Maud’s – Wo Kinder mehr als nur Projekte erschaffen

Im kleinen Ort Pence im US-Bundesstaat Wisconsin hat Karl Zinsmaster einen Ort geschaffen, an dem junge Menschen durch praktisches, kreatives Arbeiten wachsen. Bei Saint Maud’s geht es nicht nur ums Lernen – hier bauen, entdecken und erleben Kinder die Freude am Gestalten mit den eigenen Händen.

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Im Jahr 2021 gründete Karl Zinsmaster Saint Maud’s – ein Gemeinschaftszentrum, das heute Kurse in Holzarbeit, Stricken, Häkeln, Nähen, Kochen, Yoga und Robotik für Schülerinnen und Schüler aus öffentlichen Schulen sowie für Homeschooler anbietet. Sein Ziel: Kindern durch projektbasiertes Lernen Selbstvertrauen und Problemlösungskompetenz zu vermitteln.

 

Im Jahr 2022 begann Karl mit dem Angebot von Slöjd bei Saint Maud’s – ein Lehrprogramm für traditionelles Handwerk mit Handwerkzeugen, inspiriert vom renommierten Slöyd Experience-Programm in Colorado. Heute bildet Slöjd das Herzstück seiner pädagogischen Arbeit.

Von Skate-Rampen zur kreativen Bildung

Karls Weg begann in einer Kleinstadt in Wisconsin, wo erste Projekte wie der Bau von Skateboard-Rampen seine Leidenschaft für das praktische Arbeiten weckten. Sein Eagle-Scout-Projekt, bei dem er einen Skatepark entwarf, bestätigte seinen Weg. Nach einem Kunststudium in Minneapolis und einer Residency in New York arbeitete Karl in verschiedenen Holzwerkstätten und als Kreativdirektor – doch etwas fehlte.

Das änderte sich 2021, als er gemeinsam mit seinem Vater eine stillgelegte Kirche kaufte und diese eigenhändig restaurierte. Es war nicht nur ein Umbau, sondern ein Wandel in seiner Haltung zum Arbeiten. Karl kehrte zum Handwerk und zum Material zurück und entdeckte die Zufriedenheit, die im einfachen, traditionellen Arbeiten liegt. „Nach Jahren mit CAD und digitaler Technik habe ich gemerkt, dass ich wieder mit den Händen bauen möchte“, sagt er. Besonders das Lindenholz wurde zu seinem Favoriten – leicht, nachhaltig und ausdrucksstark, ideal für die Schülerprojekte im Slöjd-Unterricht.

Iron County, Wisconsin, ist zudem reich an kleinen, familiengeführten Sägewerken, aus denen Karl nachhaltig geerntetes Holz wie Weißkiefer, Roteiche, Zuckerahorn sowie weiße und schwarze Esche bezieht.

Ein Ort zum Lernen durch Tun

Bei Saint Maud’s arbeiten Kinder mit echten Werkzeugen und natürlichen Materialien. „Es geht darum, Kindern das Rüstzeug zu geben, Probleme zu lösen“, erklärt Karl. „Wenn sie etwas bauen, lernen sie, mit Herausforderungen umzugehen – und das ist eine Fähigkeit fürs Leben.“ Inspiriert von der schwedischen Handwerkstradition legt er in seinen Kursen den Fokus auf den Prozess, nicht auf Perfektion – und auf Kreativität statt Theorie.

 

Trotz Herausforderungen wie begrenzter Finanzierung und abgelegener Lage konnte das Zentrum dank lokaler Fördermittel und einer großzügigen Spende der American Scandinavian Foundation im Jahr 2024 weiter wachsen. „Zugänglichkeit und Nachhaltigkeit sind uns besonders wichtig“, sagt Karl.

„Allein im letzten Jahr konnten wir über 100 Kinder aus der Region mit unserem Slöjd-Programm erreichen.“

Blick in die Zukunft

Karls Vision für Saint Maud’s ist es, noch enger mit lokalen Schulen, Gesundheitsorganisationen und Homeschool-Gruppen zusammenzuarbeiten, um Slöjd möglichst vielen Kindern zugänglich zu machen. Künftig sind auch Workshops mit schwedischen Handwerkerinnen und Handwerkern geplant. „Es geht darum, Kindern die Möglichkeit zu geben, Risiken einzugehen, kreativ zu sein, zu lernen – und zu wachsen.“

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