Sebastian über die Kunst des Möbelbaus und Storytelling
„Nimm Dir alle Zeit der Welt, aber jage bloß nicht nach Perfektion.
Tu einfach was Du willst und freu Dich dran“. Das sagt Sebastián Mateu, der Kunsthandwerker im Hause Ekorre-Möbler und dem Podcast „Tagebuch des Handwerkers“.
Sebastian stellt schon seit 14 Jahren Möbel her und hat verschiedene Ausbildungen durchlaufen und dabei Auszeichnungen und Stipendien gewonnen.
Von Anfang an arbeitete er mit einer Sjöberg Hobelbank.
Nach wie vor ist eine Sjöberg-Hobelbank sein Arbeitsplatz und Grundlage aller seiner Tätigkeiten bei Ekorre Möbler.
– Nach unzähligen Arbeitsstunden an meiner Hobelbank wurden meine Möbel in immer größerem Ausmaß nachgefragt. Dazu erhielt ich die Möglichkeit, in verschiedenen Schulen zu unterrichten. Ich gründete also die Firma und stellte verschiedene Aufbewahrungsboxen her, kümmerte mich parrallel aber auch um Unterrichtsstoffe.
– Heute stehe ich für praktische und platzsparende Möbel. Aber das Wichtigste ist, dass ich eine Story dazu habe. Zu jedem Möbel gibt es eine Geschichte, die um das Design und die Einzelheiten kreist.
Dank des Storytellings kriegen die Möbel eine gewisse Tiefe, glaubt Sebastián.
– Ein Beispiel ist mein Gesellenstück – der Schrank Estér. Das ist der Name einer bekannten Frau in meiner Heimatstadt San Antonio in Chile. Mit der Formgebung und den Farben erzähle ich von ihr.
– Esters Leben verlief eher tragisch bis sie den Musiker Robert Parra traf. Sie verliebten sich und lebten eine Zeit lang zusammen. Ihre Geschichte lebte weiter durch sein musikalisches Werk und ich wiederum habe dieser Liebesgeschichte eine ganze Möbelkollektion gewidmet.
Allein die Herausforderung ist der Grund für meinen Tatendrang.
Das Erzählen einer Geschichte durch ein Möbelstück bedarf eines Künstlers, aber es ist auch diese kreative Lust Sebastians, der Herausforderungen schätzt. In seinem Podcast trifft er weitere umtriebige Menschen und ein immer wieder- kehrendes Thema ist die pure Begeisterung am Herstellungsprozess und der bisweilen schwierige Weg bis zum fertigen Resultat.
– Im Podcast sprechen wir eher über den Herstellungsprozess als über das Resultat. Der Weg zu einem geliebten Möbel ist dornenreich, aber das wird selten laut gesagt. Stattdessen werden gerne short clips mit dem fertigen Produkt gezeigt.
Aber auch ein schwieriger Herstellungsprozess beinhaltet Schaffensfreude und es ist wichtig, die zu spüren und zu bewahren. Der Schlüssel zu dieser Arbeitslust besteht darin, sich von allen Einflüssen zu lösen.
– Tatsächlich sollten wir uns von Kindern inspirieren lassen und immer im Sinn haben, wie sie die Welt entdecken: Sie versuchen etwas, es gelingt och misslingt, aber ganz unbeeindruckt versuchen sie es immer wieder von Neuem. Das ist wahrer Tatendrang.
Nicht irgendeine Hobelbank
Für die schiere Lust am Tun braucht man weder trendige Werkzeuge noch moderne Hilfsmittel, sondern schlicht eine gute und stabile Arbeitsgrundlage, glaubt Sebastián und spricht über seine Hobelbank:
– Ich wurde an der (in Schweden sehr renommierten) Carl-Malmsten-Schule ausgebildet und da lernte ich das erste Mal eine Sjöberg Hobelbank-Elite 2000 kennen. Heute steht eine Original 1900 in meinem Wohnzimmer und ist die Grundlage meines Schaffens.
– Bereits seit hundert Jahren hat Sjöberg Hobelbänke hergestellt und stets weiterentwickelt. Darin liegt Können und Erfahrung – als Handwerker kann ich das gut beurteilen.
Heute zeige ich meinem 4-jährigem Sohn wie man ein solches Werkzeug lieben und schätzen kann. Er sitzt oft bei mir und ermuntert mich, kleine Männchen und Spielzeuge zu schnitzen. Ich hoffe, dass sich meine Kinder später ebenso mit dieser Hobelbank verbunden fühlen.