Wie Daniel seine Wurzeln hinter sich ließ und seine eigene Designsprache fand

 Es ist kurz vor acht Uhr in Tokio. In den Straßen brodelt noch das Großstadtleben, aber in Daniel Månssons mit Kunstwerken gefüllten Wohnung herrscht absolute Stille. Daniel hat zuvor schon in Schweden, Australien und Schottland gelebt. Aber wo auch immer, die Schaffensfreude gepaart mit dem Wunsch, Neues zu lernen, war seine Triebkraft. 

 Daniel ist schon lange kreativ und sein Interesse am Kunsthandwerk wurde bereits in seinen frühen Jahren im schwedischen Ystad geweckt. In den Abschlussklassen belegte er die Fächer Kunst und Design, fotografierte in seiner Freizeit und träumte davon, die Welt zu bereisen. 

„Die Liebe führte mich schließlich nach Australien. Dort angekommen, hatte ich noch keine konkreten Pläne. Als ich dann aber eine Anzeige für einen Kurs in Möbeldesign und Herstellung an der Universität Tasmaniens sah, fühlte ich mich sofort angesprochen. Und so fing es an!“ 

Dieser Kurs führte schließlich zu Daniels erstem Auftrag im Möbeldesign:
„Einer der Kursleiter führte ein kleines Unternehmen. Er lud mich ein, für ein paar Monate bei einem großen Projekt mitzuwirken und als das Projekt dann abgeschlossen war, blieb ich dabei. Ich habe dort viel gelernt, vor allem über die Herstellung verschiedenster Tische: Esstische, Konsolentische, Nachttische und Couchtische.“ 

Luxusboote dämpften die Begeisterung

 Nach einiger Zeit in Tasmanien zog Daniel mit seiner Familie nach Gold Coast an Austaliens Ostküste. Er nahm einen Job in einer Fabrik an, die Holzmöbel für Luxusboote herstellt, doch infolge des Zeitdrucks und eintöniger Arbeiten ging ihm der Spaß verloren. 

„Der Zeitdruck und der begrenzte kreative Freiraum machten meiner Schaffensfreude ein Ende. Wieder zu Besuch in Schweden und stieß ich zufällig auf einen Artikel über Per Norén, einem in Schweden bekannten Kunsthandwerker. In dem Artikel zeigte Per verschiedene von ihm geschnitzte Tassen und Löffel.“ 

Daniel kaufte ein Mora*-Messer, um selbst das Schnitzen auszuprobieren. Anfangs ließ er sich vor allem von den Kunsthandwerkern inspirieren, denen er auf Instagram folgte und die ihm die Augen für das dekorative samische Kunsthandwerk öffneten. Dies wurde zu seinem Markenzeichen, aber nachdem er nach Japan gezogen war, begann seine Arbeit auch japanische Handwerkstraditionen zu reflektieren. 

„Ich besuchte Tempel und historische Gebäude und plötzlich sprühte ich vor Inspiration. Heute haben meine Arbeiten sowohl Merkmale der samischen als auch der japanischen Kultur. Und sie sind auch von meinem Wunsch beeinflusst, neue Dinge zu lernen“. 

Daniel sagt: 

„Meine Arbeiten sind nicht zweckmäßig. Es ist Kunsthandwerk und das Design wird von meinem Wunsch geleitet, verschiedene Techniken zu erproben. Ich stellte einen Löffel mit geschnitztem Totenkopf her – einfach weil ich es mal ausprobieren wollte.“ 

*in Schweden bekanntes Outdoor-Messer 

Sein Können mit anderen teilen

Für Daniel wird die Schaffensfreude wohl immer ein Teil des Lebens sein. Auch in der Zukunft will er mit Freude und ohne Zeitdruck nur für sich selbst kreativ sein. Aber er teilt seine Projekte gerne auch mit anderen. 

„Ich beende jedes Projekt, indem ich ein Foto mache und es auf Instagram (@mansson_daniel) poste. Auf diese Weise verbinde ich meine beiden Interessen, die Fotografie und das Holzhandwerk, während ich andere Kunsthandwerker kennenlerne. 

Besonders stolz ist er über ein Projekt, das noch nicht auf Instragram gezeigt wird: 

„An der Uni von Tasmanien habe ich zum ersten Mal etwas für mich selbst gebaut. Es war ein Couchtisch“, sagt Daniel und streicht mit der Hand über den stabilen Tisch vor ihm. „Den Schwiergkeiten zum Trotz haben wir es geschafft, diesen Tisch von Australien nach Japan zu bringen und ich hoffe, dass er mich weiterhin begleiten wird, wo auch immer ich unterwegs sein werde“. 

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